Filmtipp: Groningen, da will ich hin!

In der ARD-Mediathek gibt es einen sehr schönen halbstündigen Film über Groningen und die Moderatorin hat sich dabei verständlicherweise spontan in die Stadt verliebt. In diesem Beitrag beschreibe ich die im Film gezeigten Sehenswürdigkeiten mit zahlreichen weiterführenden Links.


Der Film in der ARD-Mediathek

Den Film vom Saarländischen Rundfunk gibt’s in der ARD-Mediathek und er steht dort noch bis zum 19. Januar 2027 um 15:45 Uhr zur Verfügung:

Während Sie sich den Film anschauen, können Sie im folgenden Beitrag mitlesen, was Sie dort sehen.

Das Pferd am Bahnhof

Los geht’s am Bahnhof mit dem Standbildes eines Pferdes, dem Peerd van Ome Loeks. Der Name geht auf ein Lied zurück, das auf die Melodie von O du lieber Augustin gesungen wird:

Peerd van Ome Loeks is dood, Loeks is dood, Loeks is dood,
Peerd van Ome Loeks is dood, hartstikke dood.
Guster nog goud gezond, sluig 'e mit steert in 't rond
Peerd van Ome Loeks is dood, hartstikke dood.

Weiter geht es dann vom Bahnhof über die Museumsbrücke vorbei am pinkelnden Eisbär quer durch die Stadt zum Martiniturm.

Der Martiniturm und das Glockenspiel

Hinter der Martinikirche trifft Moderatorin Simin sich mit Maarten, der als Turmwächter im Martiniturm arbeitet. Zusammen gehen die beiden die schmale Wendeltreppe zum Martiniturm rauf und läuten dann im ersten Stock eine Glocke.

Danach besuchen sie den Glockenspieler Maurits Bunt, der auf seinem jahrhundertealten Carillon Billy Joel’s Piano Man zum Besten gibt. Ein Carillon heißt im Niederländischen Beiaard, und die beiden Glockenspieler der Stadt heißen dementsprechend »Stadsbeiaardiers«. Samstags um 11 Uhr und dienstags um 12 Uhr wird live gespielt.

Das Forum und der Eierbal

Über den Grote Markt gehen Simin und Maarten vorbei am Stadhuis zum Forum. Vom Erdgeschoss fahren sie die Rolltreppen rauf, vorbei an der Bibliothek und den Kinos bis zur Dachterasse, von der man einen tollen Blick auf die gesamte Innenstadt hat, inklusive Martiniturm und Grachtenring, auch Diepenring genannt. Grachten heißen in Groningen nämlich diepen.

Wieder unten geht es im Regen zum Snack Hoek an der Ecke von Grote Markt und Oosterstraat, bei dem Simin einen Eierbal aus dem Automaten zieht und probiert. Ein Eierbal ist ein frittiertes hart gekochtes Ei, und es schmeckt besonders gut als Snack zwischendurch im Groninger Nachtleben.

Die Uni in der Broerstraat

Simin trifft sich anschließend mit Stadtführerin Sarah in der Broerstraat vor dem alten Academiegebouw und gemeinsam schauen die beiden sich kurz ein Wandgemälde von Dr. Aletta Jacobs an, die 1871 als erste Frau in den Niederlanden die Zulassung zum Medizinstudium erhielt. Auf dem Gemälde steht der Satz Studying is for ugly girls.

Waagplein, Folkingestraat und Toet

Vorbei an de Stadsgalerie und dem Buchladen van der Velde geht es weiter zum Waagplein hinterm Stadhuis, auf dem das uralte Goudkantoor kurz gezeigt wird.

Über den Vismarkt gelangt man dann in die Folkingestraat, früher das Zentrum des jüdischen Viertels und heute eine der schönsten Einkaufstraßen in Groningen.

Am Ende der Folkingestraat kehren die beiden im Toet am Gedempte Zuiderdiep ein. Ein Toet (tuht gesprochen) ist ein Nachtisch, und das Café Toet ist ein Paradies für die Liebhaber von Süßem.

Die Rundfahrt auf dem Grachtenring

Nach dem toetje entdecken die beiden die Stadt bei einer Bootsrundfahrt aus einer anderen Perspektive. Dabei nutzen Sie nicht den Rondvaartbedrijf Kool, sondern das kleine Boot Diepsloep von Jeroen de Vries. Sloep (sluhp gesprochen) ist ein kleines, offenes Boot. Diepsloep könnte man also als Grachtenboot übersetzen.

Über den Kanal Hoge der A geht es zum Noorderhaven (kurz vor dem Noorderplantsoen) und dann zur Turfstraat mit Blick auf den Martiniturm. Danach fahren sie am Groninger Museum vorbei und bestaunen die Bilder auf den Kacheln unter der Museumsbrücke.

Das Groninger Nachtleben

Die Tour durch das Groninger Nachtleben fängt am Hotel Schimmelpenninck Huys in der Oosterstraat an, in dem die Moderatorin übernacht. Erste Station ist der mit Heiligenscheinen beleuchtete Papengang schräg gegenüber vom Hotel, der die Osterstraat mit der Peperstraat verbindet.

Am Grote Markt sieht man die Drie Gezusters. Wer in Groningen ausgehen möchte, braucht eine gewisse Kondition: richtig los geht es erst nach Mitternacht, und es gibt keine Sperrstunde, sodass manche Groninger Nacht erst im Laufe des Vormittags endet. Groninger Nächte sind lang, erst fangen sie ganz langsam an, aber dann, aber dann …

Die Tour durch das Nachtleben endet in der Cocktailbar von Mister Mofongo, wo Simin und Sarah sich vom legendären Roboterarm Armando einen Cocktail mixen lassen.

Fahrradtour ins Umland

Am nächsten Tag macht Moderatorin Simin noch eine Fahrradtour ins Umland von Groningen. Vorbei am Reitdiephaven radelt sie ungefähr 20 Kilometer in das kleine Dorf Niehove.

Die Fahrradtour endet dann im Film im ca. 13 Kilometer entfernten Garnwerd, wo es dann nach gut 30 Kilometern fietsen in Garnwerd aan Zee ein Bier und eine Portion Bitterballen gibt. Bitterballen sind ein traditionelles borrelhapje, wie man hier einen Snack (hapje) bei einem gemütlichen Umtrunk (borrel) nennt. Natürlich frittiert. If it ain’t fried it ain’t food.

Tot ziens sagt man in Groningen. Auf Wiedersehen. Bis bald.

Von Garnwerd zurück nach Groningen sind es übrigens noch mal rund 12 Kilometer auf dem Rad.

Stand: Januar 2025
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