Auto fahren in den Niederlanden

Von der Grenze bis zur Einfahrt nach Groningen dauert es fast immer gleich lang, denn erstens gilt ein Tempolimit und zweitens ist – zumindest auf der Autobahn – eigentlich nie Stau. Dieser Artikel erleichtert Ihnen das Auto fahren im Land der gelben Kennzeichen.

Tempolimits in den Niederlanden

Generell gilt auf Autobahnen ein Tempolimit von 130 km/h, das aber mancherorts auf 120 oder auch 100 eingeschränkt wird. Seit 16. März 2020 gilt in den Niederlanden zwischen 6 und 19 Uhr auf allen Autobahnen Tempo 100:

Im März 2020 wurden zusätzliche Schilder aufgestellt, und jetzt gilt tagsüber Tempo 100. Sie sollten sich daran halten, denn zu schnell fahren (und dabei erwischt zu werden) ist teuer. Sofern vorhanden: Tempomat an und entspannen.

Kleine Erinnerungen am Straßenrand

Falls Sie vergessen haben, wie schnell man gerade fahren darf: Auf den Autobahnen stehen alle hundert Meter kleine grüne Kilometerschilder und auf jedem zehnten steht zur Erinnerung noch ein kleines Schild oben drauf, dass die gerade gültige Höchstgeschwindigkeit zeigt.

Bei zu hoher Geschwindigkeit drohen im Vergleich zu Deutschland recht hohe Strafen. Es gibt so gut wie keine Toleranzen, und so werden oft auch kleinere Übertretungen von unter 10 km/h geahndet.

Tempolimits im Überblick

Hier ein Überblick über aktuelle Tempolimits in den Niederlanden:

innerorts50 km/h
außerorts100 km/h auf N-Straßen
80 km/h auf Landstraßen
Autobahn (PKW)130 km/h (manchmal 120 km/h)
100 km/h (ab März 2020 zwischen 6 und 19 Uhr)
Autobahn (Gespanne)80 km/h

Hohe Geldbußen

Verstöße wie zu schnell fahren, falsch parken oder eine auch nur wenige Minuten abgelaufene Parkuhr ziehen drakonische Strafen nach sich und werden mehr oder weniger rigoros verfolgt, auch über Landesgrenzen hinweg.

Der ADAC hat dazu eine schöne Übersicht:

Fazit: Zu schnell gefahren oder falsch geparkt – Geldstrafen für Verkehrsverstöße in den Niederlanden können teuer werden.

Ampeln: Rot – Rot – Grün

Deutsche Autofahrer werden von den niederländischen Ampeln oft überrascht. Gefühlt ist es dann stundenlang rot, und urplötzlich wieder grün.

Nein, sie haben die Gelbphase nicht verschlafen, es gibt sie wirklich nicht. Von Grün nach Rot ist alles wie gewohnt mit Gelb dazwischen, aber von Rot geht es sofort auf Grün. Kein Gelb.

Gerade in Groningen sind die Rotphasen teilweise wesentlich länger als woanders, denn die Radfahrer haben bei großen Kreuzungen manchmal eine eigene Grünphase, in der alle vier Autorichtungen stehen (»tegelijk groen«, etwa »zugleich grün«).

Wenn Sie nicht gerne überrascht werden, lassen Sie den ersten Gang drin und halten die Kupplung gedrückt, aber ein Kavalierstart ist unnötig. Das machen nur Leute mit weißen Kennzeichen, weil sie glauben, Gelb verpasst zu haben.

Niederländische Kennzeichen

Die meisten niederländischen Autos haben gelbe Kennzeichen, aber es gibt einige Ausnahmen:

  • Oldtimer haben schwarze Schilder
  • Taxen kommen mit blauen Schildern daher
  • Anhänger haben weiße Schilder mit schwarzer Schrift.

Man kann auf den niederländischen Kennzeichen nicht erkennen, woher die Wagen kommen, aber für Experten ist aus der Buchstaben-Ziffernkombination das Zulassungsjahr ersichtlich.

Mehr Infos finden Sie bei Bedarf im Wikipedia-Artikel zu Kfz-Kennzeichen (Niederlande).


Das Beitragsbild ist von Friesland2K5 [CC BY-SA 3.0] und auf Wikimedia Commons zu finden.

Stand: August 2023
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3 Gedanken zu „Auto fahren in den Niederlanden“

  1. Sehr sympathisch, da könnten sich noch einige ein Beispiel dran nehmen. Man wird sehr entschleunigt wenn man mit 100 kmh unterwegs ist

    Antworten
    • Bin vergangene Woche mehrfach durch NL gefahren,extrem langweilig und man wird sehr unkonzentriert.
      Habe auch den Tempomat eingeschaltet, der hält auch den Abstand extrem ein. Ich habe mich dabei ertappt,daß ich vor Langeweile nach Musik gesucht habe und im Bordcomputer rumgesucht habe.
      Beim überholvorgang hätte ich beinah ein Auto übersehen ,
      Das wäre mir bei 130 nicht passiert

      Gruß aus Remscheid

      Antworten
  2. Ganz ehrlich: Tempo 130 auf der Autobahn finde ich entspannend. Auch wenn ich bei freier Strecke und wenig Verkehr in D auch gern mal schneller fahre, mit 130 kann man sich arrangieren, das ist ein guter Kompromiss. Mit 100 stehe ich dagegen eher auf Kriegsfuß, ich finde es auf einer gut ausgebauten Autobahn einfach übertrieben langsam, und schlimmer noch, ich halte Tempo 100 sogar in gewisser Weise für gefährlich, denn es wirkt über längere Zeit ausgesprochen einschläfernd, fast wie Valium. Man wird müde und unkonzentriert, schaut (besonders im Ausland, um kein hohes Bußgeld zu riskieren) eher auf den Tacho als auf das Verkehrsgeschehen. Nicht gut für die Verkehrssicherheit. Bei Tempo 100 bräuchte man auf lange Strecken im Auto fast so eine Einrichtung wie auf der Lok, eine Sifa (=Sicherheitsfahrschaltung), wo man alle 30 Sekunden ein Pedal abwechselnd drücken und wieder loslassen muß.

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